Jeder fünfte Deutsche geht regelmäßig zum Stammtisch in sein Gasthaus. Dort verbringt er einen Teil seiner Freizeit und sucht Unterhaltung, sei es analog im Gespräch mit Freunden und anderen Gästen oder digital in der Nutzung eigener oder fremder Unterhaltungs-Angebote, zunehmend auch von Social-Media-Angeboten.
In Rheinland-Pfalz sind Gasthäuser die Kommunikationszentren, in denen über Generationen hinweg Kontakte und Freundschaften gepflegt werden. Gasthäuser prägen mit ihrer Geschichte, Tradition und sozialen Bedeutung das Gemeinschaftsleben in Dörfern, Stadtvierteln, kleineren Städten. Gasthäuser erfüllen viele wertvolle Aufgaben der kommunalen Daseins-Vorsorge. Sie sind zentraler Treffpunkt und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Doch die Gasthäuser, und hier ganz besonders die getränkegeprägte Gastronomie, also auch die klassische „Kleine Kneipe“, stehen vor besonderen Herausforderungen: etwa 60 % ihrer Gastgeber suchen in den nächsten 5 bis 8 Jahren einen Nachfolger. Die Unternehmensnachfolge kann nur gelingen, wenn der zur Übernahme anstehende Betrieb über ein für seine Gäste attraktives Angebot verfügt, betriebswirtschaftlich gesund ist und einen auskömmlichen Unternehmerlohn ermöglicht, von dem eine Familie leben kann. Das bereits begonnene Wirtshaussterben auf dem Lande sowie das Verschwinden klassischer Restaurants aus den Innenstädten machen deutlich, dass die Wettbewerbsfähigkeit der arbeitsintensiven Gastronomie dringend eine Stärkung benötigt.
Der DEHOGA und seine Fachgruppe „Kultur.Gut.Kneipe.2.0“ haben sieben wesentliche Eckpunkte erarbeitet, die für den Erhalt attraktiver Gasthäuser und eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge von besonderer
Bedeutung sind.